Ein Text aus dem Markusevangelium, in dem es um die Aussaat von Samenkörnern auf guten Boden ging, stand im Mittelpunkt der Andacht.
Hinterbliebene haben einen Weg durch die Trauer zu bewältigen, der für jede und jeden anders aussieht. Wir sind aber alldem, was über uns hereinbricht, nicht hilflos ausgeliefert, sondern können auch bewusst eigene Schritte tun, sprich Samen aussäen.
Dazu gehört es, sich am Anfang des Weges an den Verstorbenen zu erinnern und an alles was wir mit diesem Menschen erlebt haben. Hilfreich ist es davon anderen zu erzählen und dadurch den Tod allmählich zu realisieren.
Ein zweiter Schritt kann sein, die eigenen Gefühle anzuschauen. Ist außer Schmerz auch Wut und Enttäuschung da? Fühle ich mich verlassen? Wir dürfen alles was uns bewegt dem Verstorbenen gegenüber aussprechen oder ihm sogar einen Brief schreiben, den wir z.B. ins Grab geben oder verbrennen können.
In dem Fall, dass wir verletzt sind, ist es notwendig zu verzeihen. Dann können unsere Verletzungen heilen und unser Schmerz hört auf.
Ziel aller Trauer ist eine neue Beziehung zum Verstorbenen. Wir können diesen nicht mehr sehen, fühlen, hören. Aber wir können ihm einen Platz in unserem Herzen geben, so ist er bei uns.
Als Trauernde dürfen wir uns Zeit lassen für diesen Weg durch die Trauer. Wir fühlen was in unserem Alltag für uns passt oder nicht passt und sollen danach handeln.
In meiner Not dürfen wir uns an Gott wenden, ihn um Hilfe bitten, wenn der Weg zu schwer wird. Er lässt uns nicht im Stich! Dies zeigt sich oft als Unterstützung durch unsere Mitmenschen.
Letztlich ist es wichtig alte und vielleicht auch neue Beziehungen zu pflegen, dann haben wir die Chance Zuhörer zu finden. Durch das Aussprechen von dem, was uns bewegt, kann es uns allmählich besser gehen.
All diese Schritte sind wie Samen, die wir aussäen und damit unser Leben wieder zum Blühen bringen können.
Claudia Buchner, Gemeindereferentin im PV Grassau